Bindung ist im Hundebereich zum Schlagwort geworden auch in Bereichen, wo die «Bindung» tatsächlich keine Relevanz hat. Was ist denn überhaupt Bindung? Ist es, wenn der Hund ein perfektes «Fuss» hinlegt und neben der Bezugsperson läuft. Ist es, wenn er auf einen Rückruf umgehend zurückkommt? Oder ist es viel mehr?
Unter Bindung verstehe ich gegenseitiges Vertrauen, ein sich aufeinander Verlassen können, emphatisch zu sein, Wertschätzung zu zeigen und Grenzen zu respektieren.
Die Bindung zwischen mir und meinem Hund bedeutet genau dies. Ich möchte, dass mein Hund mir vertraut, dass ich ihn durch schwierige Situationen begleite und ihn unterstütze. Ich will ihm möglichst oft die Freiheit lassen, das zu tun, was er gerade möchte. Die Hunde müssen sich tagein und tagaus unseren Abläufen, Plänen und Situationen anpassen.
Die Fellnase soll sich sicher fühlen und wissen, dass sie bei mir Schutz suchen kann, wenn dieser benötigt wird. Wenn der Hund sich bei Unsicherheiten an mich lehnt, weiss ich ja, dass er das Oxytocin (Beruhigungshormon) gerade sucht und gehe nicht in diesem Moment weg von ihm. Ich stelle in solchen Situationen auch meine Erwartungshaltung zurück und gebe ihm die nötige Zeit, sich mit der Situation auseinander zu setzen, um damit klar zu kommen.
Auch will ich seine Art der Kommunikation verstehen und zwar auch die subtile und schnelle Kommunikation.
Auch freue ich mich ungemein, wenn mein Hund sich neben mich legt, weil er spürt, dass es mir nicht so gut geht und ich gerade seine Nähe brauche. Hunde fühlen ja so viel mehr als dass wir uns dies überhaupt vorstellen können. Das wortlose gegenseitige “sich Verstehen” und diese tiefe Harmonie lässt einem manchmal so richtig Innehalten.
Bindung ist nicht einfach da. Sie entsteht durch die vielen tägliche Momente, durch das Spiel mit dem Hund, durch das Erleben von gemeinsamen Abenteuern und durch das abendliche Kuscheln auf dem Sofa.
Bindung braucht Zeit und Vertrauen.